Lippstadt hat eine sehr gute Handelslandschaft und eine vielschichtige Gastronomie im historischen Stadtkern - kurz: eine hohe Aufenthaltsqualität und touristische Attraktivität.
Dennoch: Auch die Lippstädter Innenstadt hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend verändert. Der Besatz der Lokale wandelt sich, Ladenlokale werden in eine andere Nutzung überführt oder werden nicht mehr genutzt.
Individuelle und ortsspezifische Gründe spielen eine Rolle in diesem Prozess: der Generationenwechsel in Betrieben, die zunehmende Online-Affinität der Kunden und Besucher sowie die aktuelle Corona-Pandemie.
Gemeinschaftlich haben die Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH, die Kultur- und Werbung Lippstadt GmbH und die Stadt Lippstadt für die Bedürfnisse der Lippstädter Innenstadt das Instrument des Zentrenmanagements als eine geeignete Möglichkeit gesehen, um die Entwicklung der Innenstadt mitzugestalten und nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Das Projekt "Einführung eines Zentrenmanagements" erhielt eine Förderung durch das "Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020" des Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Foto: Sandra Püttmann
Vortrag und Disskussion mit
Arne Lanfer, RADIN Planungsgesellschaft Tragwerke mbH
Energetische Sanierungen der Gebäudehülle und Anlagentechnik im Gebäudebestand
Vortrag und Diskussion mit
Carina Schwarz-Bunte und Heinrich Horstmann, Stadt Lippstadt
Das Projektteam hatte zu einer Mitmachaktion zur Gestaltung von Schaufenstern und Leerständen in der Lippstädter Innenstadt aufgerufen: Interessierte konnten die Frage “Was macht mein Leben reicher?“ mit einem kurzen Text beantworten. Ein entsprechender Aufruf erfolgte über www.lippstadt.de, Facebook und Instagram; die "Arbeit" wurde mit der Teilnahme an einer Verlosung von 6 Wuscherfüllern der Werbegemeinschaft und vier Jahresabos der Stadtbücherei belohnt.
Parallel wurden die Unternehmen im Zentrum der Innenstadt von der WFL angeschrieben und gefragt, ob sie ihre Schaufenster für eine Beschriftung unter diesem Motto bereitstellen würden. Die Resonanz war gewaltig: Über 40 Geschäfte in der Innenstadt stellen nun ihre Flächen zur Verfügung.
Derweil erreichten die unabhängige Jury - bestehend aus Dagmar Liebscher, Kulturrat Lippstadt, Lena Hermes und Rolf Homann, beide Deutschlehrkräfte - zahlreiche Einsendungen von Bürgerinnen und Bürgern. Die Jury bewertete mit viel Sprach- und Einfühlungsvermögen die eingereichten Zitate und ordnete sie den beteiligten Ladenlokalen zu.
Die Kalligraphin Tania Walprecht beschriftet die Fensterflächen mit viel Liebe zum Detail. Die „Ausstellung“ wird zum Moonlight-Shopping am 30.09.2022 komplett sein und auch von der Werbegemeinschaft auf ihrem Flyer dargestellt. So entsteht ein ganz besonderer Stadtrundgang, der neugierig machen soll und vielleicht auch zu neuen Wegen führt.
Eigentümerinnen und Eigentümer einer Immobilie oder von Teileigentum in der Lippstädter Altstadt waren eingeladen
Worum ging es?
Die Stadt Lippstadt möchte gemeinsam mit ihren Gesellschaften Wirtschaftsförderung (WFL) und Kultur- und Werbung (KWL) eine Plattform zum fachlichen Austausch und Netzwerken schaffen. Im Rahmen des Projektes „Anstoß eines Zentrenmanagements“ sollen Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Wünsche und Ideen zur Zukunft der Innenstadt äußern und mitteilen, welche Themen für sie wichtig sind. Klar werden sollte auch, welches Aufgabenspektrum sich aus Sicht der Eigentümer:innen für eine/einen Zentrumsmanagerin/-manager ergeben würde.
Über 150 Gäste konnten in der „Studiobühne“ des Stadttheaters begrüßt werden. Nach dem Grußwort von Bürgermeister Arne Moritz und gaben Pia Bültmann und Luise Linek-Schmidt vom beauftragten Büro complanKommunalberatung einen Überblick über das bisherige Vorgehen im Projekt und den aktuellen Stand (Präsentation zum Download s.u.). Anschließend waren die Gäste eingeladen, aktuelle Fragen und Anregungen zum weiteren Vorgehen und zu zukunftsorientierten Themen einzubringen. Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, nahm zahlreiche Anregungen und Kommentare auf und informierte über bereits vorliegende Planungen und Konzepte.
Im Anschluss an die Präsentation und Diskussion in der Studiobühne hatten alle Teilnehmenden im Foyer des Stadttheaters Gelegenheit zu weiteren Gesprächen und den direkten Austausch untereinander und mit den Projektverantwortlichen.
Download der Präsentation von Pia Bültmann und Luise Linek-Schmidt von complan Kommunalberatung zum Projekt und aktuellen Stand.
Die Lippstädter Werbegemeinschaft, Vertreterinnen des Büro complan Kommunalberatung (cK – beauftragt, den Anstoß eines Zentrenmanagements zu betreuen), Verantwortliche der Wirtschaftsförderung (WFL), der Stadtverwaltung und Bürgermeister Arne Moritz trafen sich zu einem morgendlichen Quartiersrundgang durch die nördliche Innenstadt. Gemeinsam mit Fachverantwortlichen und Nutzer*innen der Innenstadt wurden unterschiedliche – vor allem leerstehende - Immobilien in den Blick genommen und Status, Perspektiven und Potentiale diskutiert.
In der Woldemei, der Geiststraße, der Brüderstraße, der Lange Straße und der Cappelstraße wurden sowohl erfreuliche Nachnutzungen als auch Leerstände im Geschäftsbereich ausgemacht. Die Qualitäten des nordöstlichen Bereiches der Innenstadt zeichnen sich einerseits durch die unmittelbare Lage an der Lippe mit dem Grünen Winkel positiv aus – andererseits ist die Aufenthaltsqualität durch Leerstände und eine hohe verkehrliche Belastung beeinträchtigt.
Die gesammelten Informationen und Eindrücke fließen in das laufende Projekt „Anstoß eines Zentrenmanagements“, welches von WFL, KWL und Stadt Lippstadt gemeinsam mit cK erarbeitet wird, ein.
Bericht hierzu in "Lippstadt am Sonntag" vom 23-04-2022:
Bericht hierzu in "Der Patriot" vom 21-04-2022:
ANSTOß EINES Z ENTRENMANAGEMENTS IN DER L IPPSTÄDTER I NNENSTADT - Zwischenbericht
Bericht in "Der Patriot" vom 19.03.2022
Am Dienstag, 26. Oktober 2021, fand ein erstes Forum zum Austausch und gemeinsamen Weiterdenken der „Innenstadt von morgen“ in der Jakobikirche in Lippstadt statt. Rund 45 Teilnehmende diskuierten in in drei Themen-Werkstätten diese Aspekte:
Für das Projekt „Anstoß eines Zentrenmanagements“, welches von der Stadt Lippstadt, der KWL und der WFL gemeinsam durchgeführt wird, wurden aktive Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen im Rahmen einer Online-Umfrage um ihre Stellungnahmen zu den unterschiedlichsten Fragen gebeten.
Nach einer inhaltlichen Einführung zum Status-quo der Innenstadtentwicklung, ihren Herausforderungen, Chancen, potentiellen Entwicklungsmotoren und Akteuren diskutierten die ca. 45 Teilnehmenden lebhaft in drei Themen-Werkstätten, moderiert durch Mitarbeitende des Büros complan und begleitet durch Vertreter*innen der Projektsteuerungsgruppe aus Lippstadt
Experiment und Umwandlung: Nutzungsmischung und -vielfalt
Was zieht Menschen in die Innenstadt, belebt Erdgeschosse, Straßen, Plätze und ergänzt das Profil der Lippstädter Innenstadt?
Qualität und Wohlfühlen: Stadtgestaltung und -qualifizierung
Wo muss die Innenstadt an Qualität gewinnen, wie müssen Straßen, Plätze und Gebäude zu-kunftsgerichtet geplant und genutzt werden?
Kooperation und Tatkraft: Zusammenfinden und -agieren
Wer macht Innenstadt, denkt und gestaltet die Entwicklung mit?
Die geladenen Gäste, Expert*innen für Klimabelange, klein- und mittelständische Unternehmen, Kunst, Kultur, Bildung, Soziales und Politik teilten ihre individuellen Sichtweisen auf die Entwicklung der Innenstadt.
Wichtig war der Beginn des Austausches der unterschiedlichsten Akteure, die sich teilweise nicht kannten und auch der Wille, erste Projekte, temporär oder längerfristig - vor allem aber unkompliziert - anzustoßen. Es wurde ein bunter Strauß an Ideen zusammengetragen; die Vielfalt der Wünsche und Möglichkeiten wurde deutlich.
Bei der abschließenden anonymen, digitalen Abfrage war das Votum der Teilnehmenden auf die Frage "Wollen Sie wieder an einer solchen Veranstaltung teilnehmen?" mit 81% Befürwortungen eindeutig .
Bericht vom 28.10.2021 in "Der Patriot" - Die Lippstädter Tageszeitung
Dr. Olaf Freund ist der Vorsitzende der im April 2008 gegründeten Immobilien- und Standortgemeinschaft Westliche Altstadt e.V. (ISG). (Webseite der ISG ) Der Bereich der ISG ist die westliche Altstadt, sie erstreckt sich von der Marktstraße im Norden bis zur Blumenstraße im Süden. Westliche Grenze ist die Cappelstraße, östliche Grenze sind die Pfade.
Dr. Freund erklärte viele Hintergründe und Projekte der ISG und vermittelte Carline Uhlig und Pia Bültmann von der complan Kommunalberatung beim "Spaziergang mit Hund" einen umfassenden Eindruck von diesem Bereich der Innenstadt.
Befragung zur Zukunft der Lippstädter Innenstadt:
In der Zeit vom 03.08.2021 - 15.09.2021 wurden Innenstadtakteure um Ihre Stellungnahme zu Fragen bezüglich der Innenstadt befragt.
Die Umfrage ist beendet.
Weitere Schritte in Richtung Anstoß eines Zentrenmanagements sind getan – das beauftragte Büro complan Kommunalberatung war am 7. und 10. Juni 2021 zur Bestandserfassung vor Ort. Mit Tablets, Kameras, Stadtplänen, Stift und Papier ausgestattet wurde der Konzentrationsbereich für das Zentrenmanagement innerhalb der Umfluten vom Team erlaufen, unter die Lupe genommen und kartiert.
Auf der to do-Liste stand die Erfassung einerseits von Gebäudenutzungen, der Nutzung zentraler öffentlicher Räume sowie die erste Ableitung von „Quartiersprofilen“. Wodurch zeichnen sich die einzelnen Bereiche der Lippstädter Innenstadt aus, wo liegen ihre Prägungen und Stärken, welche Gebäude und Bereiche benötigen wiederum neue Nutzungsperspektiven und –allianzen, frischen Wind in alten Gassen?
Parallel hat das Team erste „Tür- und Angelgespräche“ geführt, Schlüsselgespräche beispielsweise mit und beim KIA e.V. geführt und sich im Marketing-Beirat der Stadt vorgestellt. Über den Sommer werden weitere Daten erhoben und ausgewertet.
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Die Innenstadt Lippstadts hat aus Sicht des Planer:innen-Teams einen starken, gut funktionierenden Kern, geprägt durch vielfältigen Handel, Gastronomie, soziale und kulturelle Einrichtungen. Ihr sicht- und erlebbares Bauerbe gepaart mit attraktiven, stadtklimatisch wertvollen Grün- und Freiräumen sowie Wasserflächen machen die Innenstadt lebenswert und einen Besuch interessant.
An den Rändern des Stadtkerns zeichnen sich jedoch auch einige Leerstände, untergenutzte Brachflächen und jüngst aus der Nutzung gefallene Gebäude ab – hier sind künftig interessierte und aktive Lippstädter:innen gefragt, gemeinsam mit dem Team an kreativen, mutigen Lösungen, Nachnutzungen und der Zukunft der Innenstadt zu arbeiten. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte in Richtung einer „starken Innenstadt“!
Erlebbarkeit, Vielfalt und Lebendigkeit der Innenstadt gemeinsam vordenken, Projektansätze modellhaft erproben, geeignete Kommunikationswege und tragfähige Organisationsstrukturen aufzeigen, ist Ziel des nun beginnenden Prozesses zum Aufbau eines Zentrenmanagements in Lippstadt. Neben Befragungen, Workshops und Veranstaltungen sind auch erste pilothafte Projekte und Maßnahmen geplant. Das neu zu entwickelnde Konzept soll strategische Grundlagen, Erfolgsfaktoren und Eckpunkte eines langfristig angelegten Zentrenmanagements formulieren.
Der Prozess begann Anfang Mai mit einer Bestandsaufnahme in der Innenstadt und ersten Gesprächen mit Schlüsselpersonen. Öffentliche Veranstaltungen sind pandemiekonform ab der zweiten Jahreshälfte 2021 geplant.
Download Präsentation Complan am 27-Mai-2021
Grafik: complan Kommunalberatung
Einen ersten gemeinsamen Termin in Lippstadt hatten Carloline Uhlig und Pia Bültmann vom Büro complan aus Bielefeld am Donnerstag den 27. Mai 2021.
Gemeinsam mit dem Vertreter der Verwaltung der Stadt Lippstadt, Paul-Gerhard Sommer, Carmen Harms, Geschäftsführerin der KWL GmbH, Dr. Dirk Drenk, Geschäftsführer der WFL und Josie Olk, Projektleiterin, stellten sie der Presse das Konzept des Zentrenmanagements für die Lippstädter Innenstadt vor.
Im Anschluss erfolgte eine Präsentation im Stadtentwicklungsausschuss.
Presseveröffentlichung "Der Patriot" vom 29. Mai. 2021
Presseveröffentlichung "Lippstadt am Sonntag" vom 30. Mai 2021
Dr. Dirk Drenk, Pia Bültmann, Carmen Harms, Caroline Uhlig, Paul-Gerhard Sommer (v.l.)
Foto: Josie Olk, WFL
Die Stadt Lippstadt erhielt am 03.12.2020 einen Förderbescheid für den Anstoß eines Zentrenmanagements.
Nach einem Vergabeverfahren haben die Projektverantwortlichen sich für eine Vergabe des Auftrags an das Büro complan Kommunalberatung aus Bielefeld enstschieden.
Unter Federführung der Wirtschaftsförderung Lippstadt soll der Auftrag in den kommenden zwei Jahren bearbeitet werden. Erklärtes Ziel der complan Kommunalberatung ist es, den Anstoß des Zentrenmanagements von Beginn an auf möglichst breite Füße zu stellen.