Kultur- und Kreativwirtschaft: Eine Branche mit viel Potenzial

Die Stadt Lippstadt hat 2017 ein Gutachten zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Lippstadt erstellen lassen. Partner waren das Büro für Planung Beratung Kommunikation STADTart aus Dortmund und die Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH. Die Ergebnisse sind im Oktober 2017 im Schul- und Kulturausschuss der Stadt Lippstadt vorgestellt worden.

Das Gutachten beschäftigt sich mit der Erkundung der Potenziale des Kultur- und Kreativwirtschaft in Lippstadt und den zentralen Gründen, warum diese Branche als relevanter Wirtschaftsbereich mit positiven Effekten und innovativen Impulsen für viele andere Segmente (z.B. im Bereich Design, Architektur, Werbung, Marketing) ein wichtiges kommunales Handlungsfeld ist. Zur Erstellung des Gutachtens wurde eine Befragung der in Lippstadt ansässigen Selbstständigen und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgenommen. Ihre Bedeutung für das Image von Lippstadt wird ebenso thematisiert wie die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken der Kultur- und Kreativwirtschaft am Standort Lippstadt.

Einige zentrale Ergebnisse des Gutachtens:

  • 2014 gab es in Lippstadt rund 120 Unternehmen und Selbstständige der Kultur- und Kreativwirtschaft. Dies entspricht einem Anteil an allen Betrieben der Stadt von 5,2 Prozent.

  • Die Umsatzanteile der Kultur- und Kreativwirtschaft an der Gesamtwirtschaft beträgt 0,8 Prozent.

  • Unter Einbeziehung der Selbstständigen und Betriebsinhaber gibt es in Lippstadt 880 Erwerbstätige in der Kultur- und Kreativwirtschaft

  • Die meisten Unternehmen und Selbstständigen gibt es in den drei Teilmärkten Architektur, Designwirtschaft und Werbung.

  • Als Stärken des Standortes werden von den Befragten genannt: Attraktive Innenstadt, gute Markt- und Auftragsbedingungen durch mittelständische Kundenstruktur, günstige Wettbewerbssituation.

  • Als Schwächen des Standortes werden von den Befragten genannt: Nachteile einer kleinen Stadt, z.B. bei der Mitarbeitersuche, z.T. großer Wettbewerb, Niedergang des Einzelhandels.

Weitere Schwerpunkte sind die Betrachtung der regionalwirtschaftlichen Effekte von Kultur sowie Kultur- und Kreativwirtschaft für Lippstadt, ihre Bedeutung als Faktor für die Innenstadtentwicklung und die Ableitung von Standortanforderungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie führen zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Innenstadtentwicklung mit Hinweisen u.a. zur Bedeutung eines innerstädtischen Quartiers mit dem Schwerpunkt Kultur- und Kreativwirtschaft. Auch die stärkere Vernetzung der Kultur- und Kreativwirtschaft mit der Hochschule Hamm-Lippstadt wird angeregt.

Ein zentraler Gedanke des Gutachtens ist, dass die Betrachtung der Kultur- und Kreativwirtschaft nicht losgelöst von Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung geschehen kann und somit nicht alleinige Sache eines Schul- und Kulturausschusses ist. Nach Vorstellung des Gutachtens wurde deshalb die Verwaltung beauftragt, eine Systematik zu entwickeln, wer und in welchen Gremien das Thema zukünftig behandeln soll.

Das Gutachten kann hier heruntergeladen werden.

Wolfgang Streblow

Fachdienst Kultur und Weiterbildung
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