Workshop 1: Sportstättenbau: aktuelle Vorhaben und zukünftige Planungen

Nachstehende Ergebnisse haben die Teilnehmer der Ersten Lippstädter Sportkonferenz zu diesem Thema erarbeitet. Die Universität Paderborn hat diese zusammengefasst.

Ankündigungstext
Sport braucht Räume und Plätze. Die Planung, der Bau und die Unterhaltung von Sportstätten sind jedoch zeit- und kostenintensiv. Deswegen ist eine nachhaltige Nutzung von besonderer Bedeutung. Erstes Ziel des Workshops ist es – ausgehend vom Stand gegenwärtiger Projekte – Ideen zu sammeln und Bedarfe zu ermitteln für den Neu-, Aus- und Rückbau von Sportstätten in Lippstadt (z. B. Sporthallen, Sportplätze, beleuchtete Laufstrecke, Kletterhalle). Zweites Ziel ist es, Strategien und Kriterien für die Umsetzung zukünftiger baulicher Maßnahmen zu entwickeln.

Ziele

  1. Ideen und Bedarfe für den Neu-, Aus- und Rückbau von Sportstätten ermitteln.
  2. Strategien und Kriterien für den Bau zukünftiger baulicher Maßnahmen entwickeln.

Moderator
Dirk Frommann, Diplom-Pädagoge, AWO Ostwestfalen-Lippe

Kontext, Diskussionsverlauf und Ergebnisse
Bei der Sportentwicklungsplanung spielen die Sportstätten eine bedeutende Rolle. In diesem Workshop wurde die Situation der Sportstätten in Lippstadt analysiert und diskutiert. Einführend wurde ein kurzer Überblick über den aktuellen Entwicklungs- und Planungsstand der Sportstätten in Lippstadt durch Herrn Paul-Gerhard Sommer (Koordinierungsstelle Sport) gegeben. Gefragt waren insbesondere Informationen zum Neubau der Dreifachhalle am Evangelischen Gymnasium und die Sanierung der Zweifachhalle an der Gesamtschule. Anschließend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine SWOT-Analyse durchgeführt. SWOT-Analysen sind Instrumente der strategischen Planung und dienen der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung, in dem man sich über die eigenen Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) bewusst macht und daraus sich ergebende Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) ableitet. Die Ergebnisse der SWOT-Analyse der Sportstättenentwicklung in Lippstadt sind den Abbildungen 10 bis 13 zu entnehmen.

Für Lippstadt konnten zahlreiche Stärken herausgestellt werden. Es zeigte sich, dass Lippstadt eine sportaffine Kommune ist mit überdurchschnittlich vielen Sportvereinsmitgliedern, die sich in ca. 70 Sportvereinen organisieren. Die Bevölkerung profitiert unter anderem von zahlreichen Sportstätten, die ein vielfältiges Sportangebot zulassen. Eine Besonderheit ergibt sich durch die Lage an der Lippe, weshalb das Thema „Wasser“ eine spezielle Bedeutung für den Sport in Lippstadt hat.

Die Nennung der Schwächen ist ebenfalls vielgeschichtet. Während einige der genannten Punkte bestehende Qualitätseinbußen und Platzmangel im Hinblick auf eine effiziente Nutzung der vorhandenen Sportstätten als Sachmängel thematisieren, fokussieren andere auch rechtliche, soziale oder organisatorische Mängel.

Auffällig an der Analyse der Chancen ist, dass ein Großteil der genannten Punkte auf die Nutzung von Synergien abzielt, worauf Begriffe wie Kooperation, Netzwerk, Zusammenarbeit, Austausch hindeuten. Darüber hinaus wurde auch angemerkt, über den Tellerrand zu schauen und alternative Örtlichkeiten für Sportaktivitäten zu nutzen, Kreativität walten zu lassen und auch Trends aufzunehmen.

Die Verfolgung von Trends wurde aber auch als Risiko gesehen. Daneben wurde herausgestellt, dass Konkurrenz zwischen den Vereinen bzw. auch anderen Organisationen, die Entwicklung des Ehrenamts, das Konzept der Ganztagsschule, die Abhängigkeit von einzelnen Personen und die Bindung des Nachwuchses risikobehaftet ist. Zudem war für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kostenaspekt im Hinblick auf Finanzierung und Unterhaltung der Sportanlagen ein wichtiger Aspekt bei der Risikobetrachtung der Sportstättenentwicklungsplanung.

Auf der Basis der Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken wurden als nächster Schritt Kriterien entwickelt, die dazu dienen sollen, zukünftige Entscheidungen der Sportstättenentwicklungsplanung zu formatieren. Viele der in Abbildung 14 aufgelisteten Kriterien zielen auf eine bedarfsgerechte Planung, welche sowohl die einzelnen Nutzer als auch die gesamte Sportentwicklung der Stadt Lippstadt im Blick haben soll. Die Mitsprache und Einbeziehung der zukünftigen Nutzer wurde dabei deutlich betont.

Empfehlungen der Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer
Vor diesem Hintergrund formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer abschließend eine Empfehlung für das weitere Vorgehen bei der Sportstättenentwicklungsplanung. Diese setzt sich
wie folgt zusammen:

  •  positive Resonanz auf die Einladung zur Ersten Sportkonferenz als Bestätigung der Bevölkerung am Interesse der Sportentwicklungsplanung nutzen;
  • eine größere Transparenz in die politischen Planungsprozesse bringen;
  • Entscheidungen, Vorgehen und Zwischenergebnisse öffentlich machen;
  • die Idee der Mitsprache ernst nehmen;
  • Kooperationen und Netzwerke bilden;
  • am Konzept der Partizipativen Sportentwicklungsplanung festhalten!