Krisenfall Stromausfall

Wie verhalte ich mich und wie kann ich vorsorgen?

Für viele alltägliche Dinge des Lebens, die wir für selbstverständlich halten, benötigen wir Strom. Dazu gehören neben Wasser und Heizung beispielsweise die Kommunikation mit Telefon oder Internet oder auch Zapfsäulen an Tankstellen oder Geldautomaten.

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass in Deutschland großflächig und für einen längeren Zeitraum der Strom ausfällt, sollte jeder und jede sich auf einen entsprechenden Krisenfall vorbereiten.  Das lässt sich mit einfachen Mitteln umsetzen.  Auf dieser Seite finden Sie praktische Tipps, kompakte Informationen und Links zu weitergehenden Hinweisen, wie Sie für sich selbst gut vorsorgen können.

Denn ein Stromausfall ist zunächst keine Katastrophe – er kann aber für Sie schnell zu einer persönlichen Krise werden, wenn er Sie unvorbereitet trifft. Unter dem Hashtag #besserbereit, den wir einer Kampagne des Regionalverbands Ruhr (www.besserbereit.ruhr) entliehen haben, informieren wir, wie Sie ganz ohne Aufregung und grundlose Angst Ihre Selbstvorsorge für Krisenfälle verbessern können.

Außerdem informieren wir Sie hier darüber, welche wie die Stadt Lippstadt im Krisenfall die städtische Infrastruktur aufrechterhält und an welche Anlaufstellen Sie sich im Notfall wenden können.

Nützliche Informationen im Falle eines Stromausfalls

Bei einem Stromausfall und länger andauernden Blackout sind viele Systeme betroffen:

  • Ausfall der Telekommunikationssysteme – kein Telefon, kein Internet, somit auch keine Notrufe
  • Trinkwasserversorgung ist gestört
  • die Abwasserentsorgung fällt aus, weil Kanalnetze mit elektrisch betriebenen Pumpen arbeiten
  • Heizungen fallen aus
  • kein Radio oder Fernsehen
  • Ausfall von Kühlgeräten (Kühlschrank, Gefriertruhe etc.), Lebensmittel verderben
  • Supermärkte und Geschäfte geschlossen – weil Kassen, Kühlgeräte und elektrische Eingangstüren nicht funktionieren und Waren nicht mehr angeliefert werden können
  • Geldautomaten und elektronische Zahlungssysteme fallen aus
  • Pumpen an Zapfsäulen an Tankstellen funktionieren nicht (kein Treibstoff)
  • Ausfall aller öffentlichen Verkehrsmittel
  • Ausfall von Straßenbeleuchtung und Ampeln
  • unterbrochene Liefer- und Kühlketten, weil dem Lieferverkehr der Treibstoff ausgeht
  • Ausfall wichtiger IT-Systeme
  • Beeinträchtigungen des Gesundheitssystems, Krankenhäuser laufen mit Notstromaggregaten
  • Ausfall von Aufzügen
  • Ausfall von Alarmanlagen
  • Elektronische Geräte können nicht mehr aufgeladen werden
  • Ausfall der Müllabfuhr

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die bereits im Vorfeld eines Stromausfalls umgesetzt werden könen,um vorbereitet zu sein:

Lebensmittel/Kochen

  • Legen Sie sich einen Lebensmittelvorrat und einen Vorrat an Wasser zum Trinken und für Hygiene an
  • Haben Sie einen gasbetriebenen Campingkocher und passende Gaskartuschen vorrätig, oder Briketts für einen draußen betriebenen Grill

Wärme

  • Nutzen Sie den Zwiebellook (mehrere dünne Schichten Kleidung unter einer dicken)
  • Haben Sie einen Schlafsack und Decken parat
  • Heizen Sie – falls vorhanden – mit Ihrem Kaminofen und haben Sie dafür einen Vorrat an Holz/Briketts
  • Halten Sie sich mit allen Personen in einem Raum auf, um Wärme zu bündeln

Licht

  • Haben Sie eine Taschenlampe und passende aufgeladene Batterien oder alternativ eine Kurbeltaschenlampe griffbereit
  • Nutzen Sie Kerzen als Lichtquelle
  • Haben Sie Feuerzeuge und Streichhölzer im Haus

Weiteres

  • Legen Sie sich eine kleine Hausapotheke mit den wichtigsten Medikamenten, insbesondere für chronische Erkrankungen, an
  • Haben Sie ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio zu Hause, um Informationen bekommen zu können
  • Haben Sie zumindest einen kleinen Vorrat an Bargeld zu Hause (möglichst kleine Scheine)
  • Legen Sie einen Vorrat an Batterien oder Akkus an, die zu Ihren wichtigsten Geräten passen
  • Laden Sie Ihre elektronischen Geräte und Powerbanks auf
  • Lagern Sie 5 bis 10 Liter Treibstoff (Diesel, Benzin) sicher ein

Um für eine Notsituation vorgesorgt zu haben, wird allgemein empfohlen, sich Vorräte anzulegen, die für zehn Tage ausreichen würden. Denken Sie dabei vor allem auch an einen vernünftigen Wasservorrat. Zwei Liter pro Person und Tag werden als ausreichend angesehen. Lebensmittel sollten Sie solche für den Vorrat kaufen, die zum einem nicht schnell verderben und zum anderen auch den Mitgliedern ihres Haushalts schmecken.

Checkliste Notfallvorräte der Aktion #besserbereit

Einen Vorratskalkulator finden Sie unter dem folgenden Link des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Vorratskalkulator des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Lagern sie die Lebensmittel und Getränke am besten kühl, trocken und dunkel. Mit Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum sollten Sie zudem die nachgekauften Vorräte immer hinter die bereits vorhandenen lagern, sodass die ältesten Dinge zuerst verbraucht werden. Denken Sie gegebenenfalls auch an ihre Haustiere, die ebenso auch im Notfall versorgt werden müssen.

Aufgaben der Kommune im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls:

Im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls ist die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit der eigenen kritischen Infrastruktur die erste Aufgabe einer Kommune. Um die Aufgabe der Gefahrenabwehr erfüllen zu können, müssen Brandschutz, Rettungsdienst, Ordnungsbehörde etc. weiter funktionieren.

Für die Koordinierung wird im Krisenfall ein „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) eingerichtet.

Darüber hinaus werden zur Sicherstellung der Erreichbarkeit und Information der Bevölkerung über das Stadtgebiet verteilt „Meldestellen“ eingerichtet. Diese  sind mit den notwendigen Kommunikationsmitteln (Funk) ausgestattet, um im Falle eines Notfalls die Meldungen aus der Bevölkerung entgegenzunehmen und an die zentrale Einsatzstelle weiterzuleiten. Gleichzeitig werden dort Informationen zur aktuellen Lage vorgehalten.

Geplante Standorte der Meldestellen:

  • Schulzentrum Dusternweg
  • Volkshochschule Lippstadt
  • Nils-Stensen-Schule Bad Waldliesborn
  • Feuerwehrstützpunkt West
  • Feuerwehrgerätehaus Hörste
  • Feuerwehrgerätehaus Lipperode

Zusätzlich soll ein sogenannter „Leuchtturm“ entstehen. Dabei handelt es sich um einen Notaufenthaltsort, der beheizt und mit Notstrom versorgt wird. Hier gibt es eine Aufenthaltsmöglichkeit mit sozialer Betreuung für in Not geratene Menschen (z.B. Obdachlose, Hilfebedürftige).

Standort ist das Schulzentrum Hansekolleg/ Nikolaischule.