Lippstadt. Zum „Treffpunkt Gesundheit“ hatte sich die städtische Gesamtschule am vergangenen Wochenende verwandelt. Unter diesem Motto hatten der Seniorenbeirat der Stadt Lippstadt und das Seniorenbüro der Stadt Lippstadt zum neunten „Markt der Möglichkeiten“ in das neue Schulgebäude an der Ulmenstraße eingeladen. Erstmalig fand die Veranstaltung damit nicht nur zu einem anderen Zeitpunkt, sondern auch an einem anderen Ort statt. „Die Besucher haben den Weg zu uns trotzdem gefunden“, freute sich Werner Kalthoff, Fachdienstleiter Soziales und Integration am Ende der zweitägigen Veranstaltung über die große, positive Resonanz.
65 Vereine und Institutionen – und damit deutlich mehr als in den Vorjahren - hatten sich mit ihren Angeboten und Informationen zum ehrenamtlichen Engagement in Lippstadt über das Foyer, die Aula und verschiedene Räume der Schule verteilt und boten den zahlreichen Besuchern einen Einblick in ihre Tätigkeiten. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Parteien, Institutionen, Vereine und Gruppen mit speziellen Freizeitangeboten – die Vielfalt des Angebotes spiegelte das hohe Maß an Aktivität wider, das es in Lippstadt in unterschiedlichen Bereichen gibt.
Zahlreiche Angebote luden an beiden Veranstaltungstagen zum Mitmachen und Ausprobieren ein – von Yoga und Qigong über Singen und Tanzen bis hin zu unterschiedlichen Formen der Gymnastik. Was für die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden gut ist, konnten Besucher nicht nur an den verschiedenen Informationsständen, sondern auch in kurzen Vorträgen erfahren, in denen es unter anderem um Mundgesundheit im Alter oder die Frage nach dem richtigen Maß beim Zuckergenuss ging. „Die Besucher schätzen die Möglichkeit, sich im Rahmen dieses Marktes so umfassend informieren zu können“, fasste Anita Polder, Mitarbeiterin im Seniorenbüro und im Büro für bürgerschaftliches Engagement die Rückmeldungen zusammen. Und dies sei genau die Intention, die verfolgt werde, so Polder.
Große Resonanz erfuhr auch der Fitnesstrainer, Entertainer und Buchautor Patric Heizmann, der mit den zahlreichen Zuhörern auf humorvolle Art und Weise Ernährungsmythen und Trends in der Ernährung auseinandernahm und zu dem Schluss kam: „Gesund ernähren ist eigentlich ganz einfach, wenn man sich bewusst ist, was der Mensch tatsächlich braucht und welche Lebensmittel eher gemieden werden sollten. Und über allem steht: Hungern ist keine sinnvolle Methode zum Abnehmen.“
Humorvoll hatte bereits zur Veranstaltungseröffnung am Samstag die Theatergruppe „BühnenReif“ das Thema Ernährung aufgegriffen. Vor lauter Atkins, Paleo, Intervallfasten, Calisthenics, Wassergymnastik und Joggen rauchte den Schauspielerinnen abschließend der Kopf. „Auch nicht gesund“, so das augenzwinkernde Fazit.
Ernsthafter setzten sich am Sonntag Dr. Jan Behrendt vom Lippstädter Ärzteverein, Marcel Frischkorn von der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest und Bernd Hecker von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe mit dem Thema Gesundheit auseinander. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Zukünftige haus- und fachärztliche Versorgung in Lippstadt“ befassten sich die Experten unter anderem mit den Herausforderungen des demographischen Wandels, der Attraktivität des Berufsstandes – vor allem in ländlichen Gebieten - und einem Ausblick auf die medizinische Versorgung in den nächsten Jahren. Deutlich wurde dabei, dass die hausärztliche und fachärztliche Versorgung in Lippstadt aktuell noch ausgewogen ist, aber auch hier einige niedergelassene Ärzte in naher Zukunft das Rentenalter erreichen werden. Es sei daher für alle beteiligten Stellen wichtig, vorausschauend zu planen, Nachfolgeregelungen frühzeitig zu gestalten und die Rahmenbedingungen hierfür sicherstellen, so das Fazit der informativen Diskussionsrunde.
Die Vielfalt der Angebote und Aktionen des „Markts der Möglichkeiten“ war abgerundet worden durch ein musikalisches Rahmenprogramm, das vom Knabenchor Lippstadt und dem Mädchenchor St. Severinus, den „Hospital Singers“ des Dreifaltigkeitshospitals Lippstadt sowie vom Salon-Orchester der Conrad-Hansen-Musikschule gestaltet worden war. Das Café, das beim Markt 2017 erstmals eingerichtet worden war, zog auch beim diesjährigen Markt zahlreiche Gäste an, die bei Kaffee und Kuchen in der Schul-Mediothek den Blick über die Angebote in der Aula schweifen lassen konnten.
Mit der Resonanz auf diesen „Markt der Möglichkeiten“ zeigten sich daher auch Martin Schulz, Vorsitzender des Seniorenbeirates und die Organisatoren der Stadt Lippstadt sehr zufrieden: „Mit dem Thema Gesundheit hat der Seniorenbeirat ein Thema aufgegriffen, das Menschen jeder Generation interessiert. Das konnte man sowohl an dem großen, altersgemischten Publikum als auch an dem großen Interesse der Aussteller sehen, die sich an diesem Markt beteiligt und engagiert haben“, so Werner Kalthoff.