Lippstadt. „Entdecken, was uns verbindet“ lautet das Motto des diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“, der bundesweit einheitlich am Sonntag, 9. September 2018, zum 25. Mal stattfindet. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Lippstadt wieder an der Veranstaltung. Für Lippstadt wurde dieses Mal die Kirche St. Dionysius in Bökenförde als offenes Baudenkmal ausgewählt.
„Viele Lippstädter werden die Kirche bisher nur aus dem Augenwinkel bei der Ortsdurchfahrt registriert haben. Dabei haben wir es hier mit einem kleinen architektonischen kunstgeschichtlichen Schatz zu tun, der früher auch „Kleiner Dom am Hellweg“ genannt wurde“, betont Dieter Mathmann, Denkmalpfleger der Stadt Lippstadt. Die romanische Pfeilerbasilika zählt zu den ältesten Kirchen der Region und liegt in der Dorfmitte von Bökenförde. Der Westturm als ältester Teil der Pfarrkirche stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert. Erst im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts wurde die dreischiffige Pfeilerbasilika an den Turm angebaut. Ausgestattet mit verschiedenen Kunstgegenständen gehört das Gnadenbild aus dem 12. Jahrhundert zu den ganz besonderen Ausstattungsstücken in dieser Kirche.
„In den vergangenen drei Jahren fanden umfangreiche Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten an der Kirche statt. Vor einigen Monaten wurden die Arbeiten abgeschlossen, sodass die Kirche nun wieder in neuem Glanz und mit einer neuen bemerkenswerten künstlerischen Ausgestaltung präsentiert werden kann“, erklärt der Geschichtskreisleiter im Heimatverein Dirk Ruholl. „Der Tag des offenen Denkmals“ ist daher eine gute Gelegenheit, die Kirche der Öffentlichkeit zu präsentieren“, so Ruholl. Die Besucher haben die Möglichkeit, sich die Kirche fachkundig erklären zu lassen. Dafür stehen neben Dirk Ruholl auch der bauleitende Architekt Frank Kellner aus Delbrück sowie der für die künstlerische Umgestaltung verantwortliche Künstler Stefan Pietryga aus Potsdam zur Verfügung. Der Künstler war nicht nur für die Neugestaltung eines der Kirchenfenster zuständig, sondern auch für die Umgestaltung und künstlerische Gestaltung des Innenraums der Kirche. „Hier gibt es für Besucher viel zu entdecken. So ist eines der Kunstwerke auch eine kleine „Zeitkapsel“, in der Briefe hinterlegt wurden“, verrät Rita Lübbers vom Kirchenvorstand.
Als weiteres Highlight der Führung kann eine Turmbesteigung bis zur Glockenebene vorgenommen werden. Über die Entwicklung der Kirche in Bökenförde können sich interessierte Besucher auch in der Fotoausstellung „Kirche im Wandel der Zeit“ informieren. Aber auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Neben einem Grillstand können sich Besucher mit Waffeln und Getränken stärken. Weiterhin wird vor Ort ein zu dem Anlass eigens entwickeltes Pilgerbrot im mit Buchenholz befeuerten Backofen angeboten werden. „Dabei gibt es auch den „Dionysius-Tropfen“ zu kosten“, versprechen die Organisatoren, die von verschiedenen örtlichen Vereinen am „Tag des offenen Denkmals“ unterstützt werden.
Eröffnet wird der „Tag des offenen Denkmals“ in der St. Dionysius Kirche um 10 Uhr mit einer Messe. Im Anschluss daran werden Pastor Ulrich Möller als Hausherr und Bürgermeister Christof Sommer die Veranstaltung eröffnen.
Hintergrund:
Der „Tag des offenen Baudenkmals“ findet regelmäßig am zweiten Sonntag im September statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt jedes Jahr ein bestimmtes Thema vor, unter dem die einzelnen Denkmalbehörden der Städte und Gemeinden ein passendes Objekt suchen können, um es dann der Öffentlichkeit vorzustellen.