Lippstadt. Alle Jahre wieder: Über 600 Wünsche von Kindern aus Familien mit geringem Einkommen hängen in diesem Jahr wieder an den Weihnachtswunschbäumen im Stadtgebiet und warten darauf, erfüllt zu werden. „Wir sind auch dieses Jahr sehr zuversichtlich, dass alle Wünsche erfüllt werden können - das zeigt die Erfahrung der letzten Jahre“, berichtet Helga Rolf, Leitern des Fachdienstes Jugend und Familie der Stadt Lippstadt, deren Team die Aktion in diesem Jahr zum dreizehnten Mal organisiert. „Gerade in diesem Jahr, wo viele Familien möglicherweise finanzielle Einbußen hinnehmen mussten, ist die Weihnachtswunschbaumaktion eine gute Gelegenheit, diese zu unterstützen“, betont die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Pfeffer, welche die Idee für die Aktion damals einbrachte.
Von den geheimen oder offen geäußerten Wünschen der Kinder und Jugendlichen erfahren die Organisatoren von Erzieherinnen der Kindergärten, Kinderheimen, von Fachkräften der ambulanten erzieherischen Dienste, den Mitarbeiterinnen der städtischen Mobilen Beratungsstelle für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern und dem Kommunalen Sozialdienst der Stadt. Ob Lego, Puzzle oder Kopfhörer, Kleidung, Bettwäsche oder ein Gutschein eines Drogeriemarktes - die Wünsche der Kinder und Jugendlichen sind vielfältig. Zu finden sind sie zusammen mit dem Namen und dem Alter des Kindes auf goldfarbenen Anhängern, die das Familienzentrum St. Nicolai gebastelt hat.
An insgesamt 18 Orten in Lippstadt warten in diesem Jahr Bäume mit Weihnachtswünschen. Für alle Bürger zugänglich sind allerdings nur die Bäume in den Kirchen St. Josef, St. Bonifatius, St. Nicolai, St. Clemens, St. Pius und der Marienkirche sowie in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei und der Volkshochschule.
Die beiden Krankenhäuser, das Amtsgericht sowie die Firmen avitea, FrieslandCampina Kievit, Ferber-Software, HBPO und die Targo-Bank unterstützen die Aktion durch ihre Mitarbeiter, Besucher und Kunden. Das Standortforum hat sich bereit erklärt, Geschenke zu finanzieren, die aufgrund der Coronaeinschränkungen nicht gekauft wurden.
Menschen, die bereit sind, ein bedürftiges Kind zu beschenken, können sich den Baumschmuck abnehmen, das notierte Präsent kaufen und es dann zum Beispiel nach den Gottesdiensten an den Baum legen oder in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei, der Volkshochschule oder im Stadthaus direkt abgeben. Besonders für Berufstätige interessant: Weil Geschenke wegen der Einschränkungen der Öffnungszeiten ggf. nicht abgegeben werden können, gibt es in diesem Jahr eine zusätzliche Abgabemöglichkeit: Die Geschenke können montags bis freitags von 8 Uhr bis 19 Uhr und samstags von 9.30 Uhr bis 14 Uhr in der Hanse Apotheke, Spielplatzstraße 5, in Lippstadt abgegeben werden.
„Aufgrund der großen Anzahl an Päckchen ist es wichtig, dass der Baumschmuck mit dem Namen des Kindes am Paket befestigt wird“, erläutert Helga Rolf. Bis zum 13.12.2020, dem dritten Advent, müssen alle Geschenke abgegeben sein, damit sie noch alle Kinder zum Weihnachtsfest erreichen.
Die Leiterin des Fachdienstes Jugend und Familie freut sich jedes Jahr aufs Neue über die Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft der Lippstädterinnen und Lippstädter, die bereit sind, fremden Kindern und Jugendlichen eine Freude zu machen „Auch wenn gerade Wünsche von Jugendlichen, für die es manchmal nur ein Gutschein sein soll, nicht besonders kreativ erscheinen, so ergeben diese für die Jugendlichen oftmals sehr viel Sinn“, betont Rolf.