Lippstadt. Die Musikschule ist derzeit geschlossen, aber viele Unterrichte gehen derzeit weiter – online. „Als klar wurde, dass die Musikschule vorübergehend schließen muss, hat das Kollegium sofort nach neuen Wegen gesucht, um die Schülerinnen und Schüler zu erreichen“, berichtet Musikschulleiter Michael Ressel.
Die besondere Situation hat dabei großes Innovationspotential freigesetzt, die Lehrkräfte tauschen sich untereinander aus, um so einen bestmöglichen digitalen Ersatz für den Besuch der Musikschule anbieten zu können. „Gerade in der sozialen Isolation trägt das aktive Musik-machen erheblich zur Sinnstiftung bei, unsere Schüler freuen sich derzeit besonders über den Kontakt zu ihren Lehrkräften“, so Ressel.
Wenn die Schüler die technische Ausstattung haben, können die Instrumental- und Gesangunterrichte über verschiedene Online-Plattformen stattfinden. „Das funktioniert sogar bei einer Trompeten-Dreiergruppe“, wie Lehrerin Barbara Bartsch ausprobiert hat. Sie hat auch für die JEKITS-Orchester in mehreren Grundschulen Videos erstellt, mit denen die jungen Nachwuchsmusiker weiter üben können. Auch die Sänger des Musicalchors für „Hair“ werden von Chorleiterin Regina Rothenbusch mit kurzen Videos versorgt, damit alle die Songs zu Hause singen können.
Bei vollständigen Digitalunterrichten berechnet die Musikschule die üblichen Gebühren, alle anderen Angebote wie Übevideos oder telefonische Übehilfen sind ein kostenloser Service. „Wir sind eine der wenigen Musikschulen in ganz Deutschland, die stundengenau abrechnen, daher werden für alle durch die Schulschließung ausgefallenen Unterrichte die Gebühren automatisch erstattet, sofern sie nicht Online gegeben oder nachgeholt werden können“, betont Musikschulleiter Michael Ressel die faire Lösung für die Kunden. „Wir freuen uns aber alle auf die Zeit, wenn wir uns wieder persönlich im Unterricht treffen können, denn im gemeinsamen Musizieren vor Ort liegt die Stärke der Musikschularbeit.“