Lippstadt. „Nicht zu zurückhaltend sein bei der Wiederbelebung, sonst bringt das überhaupt nichts“, leitet Dozentin Daniela Kühl die Hebammen im Rathaussaal an. Gemeinsam wird hier der Ernstfall geprobt: Was machen, wenn das Kind nicht mehr atmet und wiederbelebt werden muss?
„Das Wichtigste: die Beatmung. Je schneller Sie damit anfangen, umso besser“, erklärt Daniela Kühl und führt die Prozedur den Teilnehmerinnen direkt vor. „Wichtig ist, dass Sie sehen, wie sich der Brustkorb hebt“, gibt Kühl Tipps. Anschließend geht es direkt mit der Herzdruckmassage weiter.
„Diese Fortbildungen sind wichtig, um die Qualität auf einem hohen Niveau zu halten und stetig weiterzuentwickeln. Neue Standards und Leitbilder sowie wissenschaftliche Erkenntnisse können hier vermittelt werden“, erklärt Andrea Wynk, Vorsitzende des Hebammenkreisverband Soest und 2. Vorsitzende des Landesverbands der Hebammen in NRW. Entsprechende Fortbildungen sind zudem für Hebammen vorgeschrieben, innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren müssen mindestens 60 Unterrichtsstunden nachgewiesen werden. Hiervon sind 20 Stunden auf dem Gebiet des Notfallmanagements abzuleisten.
„Ich bin daher sehr dankbar, dass uns die Stadt Lippstadt mit dem Rathaussaal einen zentralen und leicht erreichbaren Ort für unsere Schulung zur Verfügung gestellt hat“, so Andrea Wynk. Wichtig sei es nämlich, auch unter „nicht klinischen“ Bedingungen zu üben, da Vorfälle sich auch im häuslichen Umfeld ereignen können. „Es ist wichtig für die Hebammen, dass sie auch allein schnell helfen können“, erklären Daniela Kühl und Andrea Wynk. Ein Hilfsmittel legt die Dozentin nicht nur den Hebammen, sondern generell jeder Person, die helfen möchte, im Notfall ans Herz: „Besorgen Sie sich in der Apotheke ein Beatmungstuch. Damit schützen Sie sich bei der Beatmung vor Krankheiten und haben weniger Hemmungen zu helfen“, empfiehlt Kühl.