Lippstadt. Bauzäune adé: Mit dem Ende der Osterferien haben sich auch die Arbeiter von der Baustelle am Dusternweg verabschiedet. Am Dienstag konnten die letzten Bauzäune vom Schulhof der beiden Realschulen entfernt werden, sodass Schüler und Lehrer die Fläche, die in den letzten Monaten neu gestaltet wurde, ab sofort nutzen können. Ursprünglich hatten die Arbeiten bereits Ende vergangenen Jahres abgeschlossen sein sollen. Verschiedene, nicht vorhersehbare Umstände hatten allerdings für Verzögerungen in der Fertigstellung gesorgt. Unter anderem hatten Übertankungsschäden eines stillgelegten Öltanks zu einer Verunreinigung des Bodens geführt, die erst im Laufe der Arbeiten festgestellt worden war und zusätzlichen Aufwand für Entsorgung und Reinigung verursachte.
Umso mehr freut sich Projektleiterin Michaela Lange aus dem Fachdienst Grünflächen der Stadt Lippstadt, den Schülern und Lehrern jetzt die neu gestalteten Flächen übergeben zu können. „Wir haben die Schulhoffläche im Prinzip einmal auseinandergenommen und neu aufgebaut“, beschreibt die Landschaftsarchitektin die Maßnahme in Kürze.
Mit Beginn der Sommerferien 2018 war auch der Startschuss für die Baumaßnahme gefallen und hatten Abbruch- und Rückbaumaßnahmen begonnen, um die Fläche für die Neugestaltung vorzubereiten. „Es gab kaum eindeutige Zuordnungen auf dem Gelände“, beschreibt Michaela Lange den Zustand vor dem Umbau. Fahrräder standen aus Mangel an ausreichenden Abstellplätzen an unterschiedlichen Stellen über die Fläche verteilt, gleichzeitig gab es Flächen, die aufgrund der Aufteilung der Schulhoffläche von der Nutzung ausgeschlossen waren.
„Dadurch, dass wir die Schulhoffläche nahezu vollständig bearbeitet haben, konnten wir das Gelände in der Gesamtheit neu sortieren“, so Lange. So sind unter anderem rund 200 neue, doppelt nutzbare Fahrradständer im Bereich der Zufahrt zwischen Sporthalle und Schule aufgestellt worden. Ein spezieller Untergrund sorgt dafür, dass Wasser schnell versickert und die Fläche damit auch bei feuchter Witterung gut nutzbar ist. „Die Oberfläche hat an vielen Stellen massive Schäden aufgewiesen“, verweist Michaela Lange auch auf die Asphaltdecke des Schulhofs. Problematisch sei dies gerade bei starkem Regen gewesen. Nach dem Umbau ist der Asphalt nun einer hellgrauen Pflasterung gewichen, in die sich auch die im Zuge der Baumaßnahme verbreiterte Zugangstreppe zur Edith-Stein-Schule einfügt. Ebenfalls neu ist die Beleuchtung auf dem Schulhofgelände.
Auf dem Schulhof, dessen Einfahrt vom Dusternweg ab sofort mit einem Rolltor mit Zeitschaltuhr ausgestattet ist, fallen die zwei großzügigen ellipsenförmigen Baumeinfassungen aus massiven Natursteinen auf, die zum Sitzen und Balancieren einladen. Verschiedene andere Sitzmöglichkeiten finden sich über das Schulhofgelände verteilt. Neben den klassischen Holzbänken sind dies auch sogenannte „Jugendbänke“, die – aus Stahl und zwei miteinander verbundenen Rohren bestehend – eher an Turngeräte erinnern. „Diese Art der Bänke greift die Angewohnheit von Jugendlichen auf, sich nicht auf die Bank, sondern auf die Kante der Lehne zu setzen und die Füße auf der Sitzbank abzustellen“, erklärt Michaela Lange die ungewöhnlichen Sitzmöbel. Insgesamt fünf Tischtennisplatten (davon zwei neu angeschaffte) ergänzen das Angebot auf dem Schulhof.
Nicht alles Alte ist nach dem Schulhofumbau verschwunden. Das gilt nicht nur für die Kunstwerke verschiedener Abschlussklassen, die während der Zeit des Umbaus eingelagert waren und nun wieder in den Schulhof integriert werden, sondern auch für den alten Baumbestand, der seit vielen Jahren prägend für die Optik des Schulhofgeländes ist. „Der alte Baumbestand gehörte mit zu den Fixpunkten in der Planung und mit der Umgestaltung konnten wir die Bäume sogar noch ein bisschen besser in Szene setzen“, freut sich Michaela Lange.
Froh und dankbar ist die Planerin auch für die Geduld von Lehrern und Schülern beider Schulen, die den Baustellenlärm und die eingeschränkte Nutzung der Schulhoffläche über die Zeit ertragen haben. „Das war sicherlich nicht einfach.“
Dennoch gibt es noch ein bisschen was zu tun. Für den Lehrerparkplatz, der Teil des ersten Bauabschnittes ist und der westlich der Sporthalle entstehen wird, soll der Baustart perspektivisch Ende des Jahres erfolgen. Gleiches gilt für das Bewegungsfeld, das westlich der Mensa angelegt wird. „Wir machen Schritt für Schritt weiter“, so Projektleiterin Michaela Lange.