„Was tun, wenn mein Kunde wackelt?“ lautete die zentrale Frage einer Informationsveranstaltung im Lippstädter Technologiezentrum CARTEC. Rechtanwalt Robert Buchalik von der auf Restrukturierung und Sanierung spezialisierten Kanzlei Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf stellte zunächst die neue Sanierungskultur durch das „Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“ (kurz: ESUG) vor. Wesentliche Eckpfeiler der Reform sind die Stärkung der Gläubigerrechte durch erhöhte Mitwirkungsbefugnisse des Gläubigerausschusses, der Ausbau des Insolvenzplanverfahrens sowie die Stärkung der Eigenverwaltung. Die Chancen von Eigenverwaltung und Insolvenzplan wurden anhand von zwei Erfahrungsberichten der anwesenden Geschäftsführer Dieter Schunk (Fa. Gesytec, Aachen) und Ulrich Oehm (Fa. Oehmetic, Siegen) dargestellt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung standen dann Risiken und Handlungsempfehlungen für Gläubiger im Mittelpunkt. Den 35 Teilnehmern wurden verschiedene Sofortmaßnahmen erläutert, falls der Kunde nicht pünktlich zahlt, die besonderen Risiken bei Insolvenzanfechtung oder bei Gewährung von Zahlungserleichterungen für den Kunden aufgezeigt und auch Hinweise für den Umgang des Gläubigers mit dem Insolvenzverwalter gegeben. „Selbst in der Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren stecken zusätzliche Risiken für den Lieferanten“, so Buchalik. Seine Empfehlung lautet daher, eine Forderungsanmeldung nicht ohne die Unterstützung durch einen insolvenzerfahrenen Anwalt vorzunehmen. Unterlagen zur Veranstaltung „Was tun, wenn mein Kunde wackelt?“ sind kostenfrei bei der Wirtschaftsförderung Lippstadt erhältlich (E-Mail: info@wfl-lippstadt.de, Tel. 02941/270-101).