Lippstadt. Erste Preisgerichtssitzung: Am Dienstag tagte das Preisgericht im Wettbewerbsverfahren zur Entwicklung der Südlichen Altstadt. Sechs Entwürfe wurden dabei für die weitere Bearbeitung in einer zweiten Wettbewerbsphase ausgewählt.
„Die Entwicklung der Südlichen Altstadt und der Neubau des Stadthauses sind auf großes Interesse gestoßen: Circa 60 - aus Stadtplanungs- und Architekturbüros bestehende - Teams haben sich für die Teilnahme an dem Wettbewerbsverfahren beworben“, freut sich Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen. Neben vorab ausgewählten Teilnehmern wurden in einem Losverfahren insgesamt 20 Teams ausgewählt; darunter viele ortsansässige und regionale Büros. 16 von ihnen haben Mitte März Entwürfe für die städtebauliche Entwicklung des Quartiers eingereicht.
Die sechs vielversprechendsten Arbeiten aus den eingereichten Entwürfen hat nun die Jury ausgewählt. Neben unabhängigen Experten haben dabei auch Bürgermeister Christof Sommer, der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Mirko Molt sowie der Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung und Bauen Heinrich Horstmann mit abgestimmt.
„Die Planer haben nun bis Ende Mai Zeit, ihre Entwürfe auf städtebaulicher Ebene zu konkretisieren und die hochbaulichen Planungen für den Neubau des Stadthauses in Angriff zu nehmen“, so Horstmann. Das siebenköpfige Preisgericht wird dann kurz vor den Sommerferien abschließend die eingereichten Arbeiten nach Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Gestaltungsqualität, Energie und Nachhaltigkeit sowie Funktionalität beurteilen und die besten drei Entwürfe prämieren. Mit den drei Preisträgern wird anschließend ein Verhandlungsverfahren durchgeführt. Besonders im Blick behalten werden dabei die Bau- und Unterhaltungskosten der Planungen. Voraussichtlich im Herbst wird dann feststehen, welcher Entwurf tatsächlich auf dem Gelände realisiert werden kann.
Welche Architekten sich hinter den jetzt ausgewählten Entwürfen verbergen ist sowohl den unabhängigen Preisrichtern als auch der Verwaltung und den Ratsfraktionen nicht bekannt: Der gesamte Wettbewerb findet gemäß der von der Architektenkammer NRW speziell für solche Verfahren aufgestellten – Richtlinien nichtöffentlich und anonym statt. „Dieses Geheimnis wird erst nach dem Ende des Verfahrens gelüftet. Danach können die Entwürfe dann von jedermann eingesehen werden“, erklärt Heinrich Horstmann. Voraussichtlich im August findet dazu in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei eine Ausstellung statt.
Hintergrund
Bei der Entwicklung für das Quartier Südliche Altstadt sollen auf dem Areal, das zwischen der Bahntrasse und der Kloster-, Hospital- und Bahnhofstraße gelegen ist, insgesamt 7,3 Hektar überplant werden. Im Herzen der Stadt sollen die städtische Verwaltung und ein Lebensmittelmarkt untergebracht werden. Weiterhin soll die Jakob-Koenen-Straße verlängert und über das ehemalige Güterbahnhofsgelände bis zu einem an der Ecke der Kloster- und Stirper Straße geplanten Kreisverkehrs führen. Berücksichtigt werden dabei auch die aus diesen Nutzungen entstehenden Bedarfe an Parkplätzen. Alle Informationen zum Projekt und Wettbewerbsverfahren sowie der Auslobungstext sind unter www.gueterbahnhof-lippstadt.de abrufbar.