Lippstadt. Kenner der Szene halten Erwin Grosche für den ungewöhnlichsten Kabarettisten Deutschlands. Vom Alleralltäglichsten bis zum Ungeheuren, ja Ungeheuerlichen der Existenz ist es in Grosches Programm „Wie aus heiterem Himmel“ manchmal nur ein ganz kleiner Schritt. Aus verblüffenden Assoziationen, Albernheiten, skurriler Poesie unter einer dicken Ladung ostwestfälischen Dadas bastelt Grosche mit staunenden Augen eine Welt zusammen, die nach den Gesetzen einer kindhaft-unbekümmerten Logik funktioniert. Kleinkünstler Erwin Grosche ist stets ganz nah dran an der großen Kunst. Musik macht Grosche auch, setzt aber Akkordeon, Gitarre, Spielzugpiano oder Klangschalen so geschickt reduziert ein wie einst Hüsch die Heimorgel. Damit sich die Texte an irgendwas festhalten können.
Erwin Grosche kann man nicht beschreiben. Wer ihn nicht gesehen hat, verpasst vielleicht das absurdeste Innere-Welten-Abenteuer seines Kleinkunstfanlebens. Denn ob Erwin Grosche wiederkommt und nicht einfach auf einen anderen Planeten verschwindet, ist nicht gewiss.
Der Kulturpreisträger der Stadt Paderborn freut sich über alle Gäste.
Erwin Grosches Sicht auf die ganz einfachen Dinge des Alltags. Ihm gelingt wie keinem zweiten diese Verknüpfung alltäglicher Befindlichkeiten mit hintergründig philosophischer Weltbetrachtung. Des eingeschworenen Paderborners Glückseligkeiten liegen noch immer in der Welt des Alltags verborgen. Seine Freude an wunderlichen Instrumenten und seine kindliche Experimentierlust scheinen ungebrochen. Auch wenn er das Spannbettbezug gegen das besser gepolsterte Oberbett ausgetauscht hat und damit wie ein dicker Maikäfer über die Bühne stapft und Werbung für die Hausstaubmilbe, als vielleicht letztes überlebendes Insekt, macht.
„'Wie aus heiterem Himmel' nennt Grosche sein 14. Kleinkunstprogramm – und über manch einen Neuling im Publikum mag sein besonderer Humor an diesem Abend tatsächlich wie aus heiterem Himmel hereinbrechen. Es gibt sie immer wieder bei seinen Auftritten: Diese Menschen, die erst mal in Schreckstarre verfallen oder unwillig den Kopf schütteln, bevor sie sich dann doch ins Unvermeidliche fügen und herzlich lachen über den weisen Clown dort oben auf der Bühne. Grosche steht einzig da in der Kleinkunst."
„Erwin Grosche hat den großen Christian Morgenstern den Meister absurder Sprüche und Gedichte („Galgenlieder“, „Palmström“), ins 21. Jahrhundert geholt. Ein Großmeister absurder Poesie“ (Meike Böschemeyer, Bonner Rundschau, 24.08.2019)
Termin: Donnerstag, 7. Oktober 21, 20 Uhr
Preise: € 16,- / ermäßigt: € 10,-
Ort: Stadttheater Lippstadt
Veranstalter. Werner-Bohrer-Kreis des HanseKollegs Lippstadt
Karten können in der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus (Tel.: 02941 58511, Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 16 Uhr und Online über Vibus-Tickets gebucht werden