Lippstadt. Eine Frau wird nicht aufgrund ihrer Kleidung Opfer von sexualisierter Gewalt: Gegen diesen Schuld-Mythos stellt sich die Ausstellung „Was ich anhatte“ von Beatrix Wilmes und Celina Dolgner. Die Wanderausstellung ist vom 16. bis zum 30. August 2021 nun auch in Lippstadt zu sehen. Die offizielle Eröffnung findet am 15. August ab 17 Uhr statt. In der Popup-Galerie von Nicole Schlepphorst und Nicola Stolte in der Fleischhauerstraße 7 können Interessierte coronakonform die Ausstellung im Schaufenster betrachten. Ausgestellt werden insgesamt zehn Kleidungsstücke von Frauen, die Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht haben.
„Ich freue mich sehr, dass die Ausstellung jetzt auch in Lippstadt zu sehen sein wird. Sexualisierte Gewalt kann jeden treffen – das hat nichts mit der Kleiderwahl zu tun. Dies immer wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen ist - auch mir ganz persönlich - sehr wichtig“, betont Cordula Ungruh, Vorsitzende des Gleichstellungsbeirats. Daniela Franken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lippstadt, ergänzt: „Durch die ausgestellten Kleidungsstücke ist die Botschaft der Ausstellung sehr eindrucksvoll und leicht verständlich. Man erkennt vielleicht auch das eine oder andere Outfit wieder, weil man es selbst im Kleiderschrank hat“.
Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnerinnen - der Frauenberatung Soest und den Serviceclubs Soroptimist International Club Lippstadt, Ladies' Circle 53 Lippstadt und Zonta Club Lippstadt sowie der Thomas-Valentin-Stadtbücherei – hoffen Franken und Ungruh darauf, dass die Wanderausstellung viele interessierte Lippstädterinnen und Lippstädter erreicht. Wer sich zum Thema mehr informieren möchte, findet zeitgleich zur Ausstellung einen Büchertisch mit weiterführender Literatur in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei.
Hintergrund
Ausgangspunkt für die Ausstellung war ein Aufruf in den Sozialen Medien an Frauen, ihre Geschichte mit der Öffentlichkeit zu teilen und die Kleidungsstücke, die sie beim Übergriff auf sie anhatten, für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Verschiedene Geschichten und Outfits wurden für die Ausstellung ausgewählt, die deutlich machen, dass sexuelle Gewalt alltäglich ist für Frauen aller Altersstufen.