Ergebnisse der City Lab Befragung: „Wie attraktiv ist die Innenstadt von Lippstadt?“ liegen vor - Bewerbung um Modellkommune als nächsten Schritt

|   Topthemen

Lippstadt ist eine von 25 Partnerkommunen im Projekt „City Lab Südwestfalen“ und kann sich nun als Modellkommune bewerben. In der Modellkommune werden Entwicklungsprojekte umgesetzt, die von einem „Kümmerer“ vor Ort ab April 2021 begleitet werden. Die Projekte zielen auf stationäre und digitale Maßnahmen ab, die die Innenstadt zukuftsfähiger machen.

Der Frage, wie attraktiv die Innenstädte Südwestfalens aktuell sind, hat sich eine Umfrage genähert. Knapp 7.000 Menschen haben an der Umfrage teilgenommen, wodurch aussagekräftige Attraktivitätsprofile für die jeweiligen Kommunen erstellt werden konnten.

An der Umfrage „Wie attraktiv ist die Innenstadt von Lippstadt?“, die im September 2020 stattfand, haben insgesamt 460 Personen (online und offline) teilgenommen. Die Teilnehmenden waren zu 61% weiblich, zu 37% männlich, 10 Personen haben keine Angabe zu ihrem Geschlecht gemacht. Die Altersverteilung war relativ ausgewogen. „Die nun vorliegenden Daten können uns Anregungen geben, um Maßnahmen für die Innenstadt zu entwickeln und bestehende Aktivitäten kritisch zu hinterfragen. Wir hoffen sehr auf eine erfolgreiche Bewerbung um den „Kümmerer“, berichtet Wirtschaftsförderer Dr. Dirk Drenk.

Die zusammenfassende Bewertung erfolgte in der Bewertung der Faktoren Ortsbild, Angebot, Mobilität, Digitalisierung, Geschäftsmöglichkeiten und Identifikation.

Im Hinblick auf das Ortsbild von Lippstadt wird die historische Architektur gut bewertet. 82 % der Befragten stufen diese positiv ein. Die Befragten mögen die historische Architektur und das Fachwerk und wünschen sich eine bessere Integration von Neubauten und Fachwerkstil, um diese Stärke im Ortsbild zu erhalten. Die beste Bewertung erhält die fußläufige Erreichbarkeit in der Innenstadt. Auch die Anzahl von Wegweisern zur Orientierung in der Innenstadt und die Sauberkeit kommen gut an.
Ausbaupotenzial besteht laut der Umfrageergebnisse vor allem bei der Bespielung des Leerstands. 51% der Teilnehmenden finden, dass dieser nicht sinnvoll zwischengenutzt wird. Auch mehr (begrünte, überdachte) Sitzmöglichkeiten und Schattenplätze zum konsumfreien Verweilen werden gewünscht.
Die beste Bewertung im Angebot erhält die Auswahl regionaler Produkte auf dem Wochenmarkt. Teilnehmende per Papierfragebogen bewerteten die Barrierefreiheit der Angebote, die Länge der Öffnungszeiten, die Ausgehmöglichkeiten für Jugendliche, die altersgruppengerechten Angebote sowie die Anzahl regionaler Produkte auf dem Wochenmarkt signifikant besser als Online-Teilnehmende.
Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto ist das am besten bewertete Kriterium. Das Thema Fahrradfreundlichkeit wurde mit 70 Kommentaren am häufigsten in den Kommentaren diskutiert.
Die beste Bewertung in der Kategorie Digitalisierung erhält die Innenstadt-App „LiKE Lippstadt“, allerdings sollte deren Bekanntheitsgrad erhöht werden. 83 gute stehen 91 schlechte Bewertungen der Digitalisierung der Geschäfte gegenüber. Der Aussage „Ich würde Online-Angebote von meinem lokalen Einzelhändler nutzen“ stimmen 49% der Befragten zu.

62 % der Befragten waren der Meinung, dass das Parkleitsystem digital vernetzt sein sollte und dass Sehenswürdigkeiten zusätzlich mit digitalen Informationen über bspw. QR-Codes angereichert werden sollten. Trotz digitaler Angebote seien, gerade für Ältere, persönliche Ansprechpersonen in den Ämtern vor Ort wichtig. Eine Ausweitung des digitalen Angebots, wie bspw. die KFZ-Zulassung oder Verlängerung des Bewohnerparkausweises wird jedoch gewünscht.
Für eine insgesamt eher hohe Identifikation mit Lippstadt spricht, dass es in Lippstadt genügend Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement gibt. Lippstadt wird auch als eine Stadt der kurzen Wege geschätzt. Eine Mehrheit von 60% der Befragten gibt an, so verschiedenste Angebote in Lippstadt nutzen zu können.

Als Abschluss der Umfrage wurde die Gesamtzufriedenheit mit der Innenstadt bei den Einwohnern, Besuchern und Touristen abgefragt. Die Befragung hat ergeben, dass 67% sehr zufrieden oder zufrieden mit der Innenstadt von Lippstadt sind.

„Lippstadt ist als Wohnort attraktiv - für 72% der Befragten ist Lippstadt der ideale Wohnort, etwa 65% würde es schwerfallen, Lippstadt zu verlassen. Zudem fühlen sich 70% der Befragten in Lippstadt integriert – das ist ein Ergebnis, auf das Lippstadt stolz sein kann“, freut sich Bürgermeister Arne Moritz.

In der Kategorie Ortsbild schneidet Lippstadt in fast allen Bereichen besser ab als der Durchschnitt von Südwestfalen und der Vergleichsgruppe großer Städte. „Bei Besuchern und Touristen erhält Lippstadt sehr gute Bewertungen - 91% der Befragten würde die Innenstadt von Lippstadt wieder besuchen – 76% die Innenstadt weiterempfehlen – dieses Ergebnis ist Bestätigung und Ansporn zugleich“, betont KWL Geschäftsführerin Carmen Harms.

Insgesamt ist bei dem Vergleich mit Südwestfalen erkennbar, dass die Innenstadt von Lippstadt bei den Kategorien Ortsbild, Angebot, Digitalisierung, Geschäftsmöglichkeiten und bei der Identifikation mit der Stadt etwas besser abgeschnitten hat als der Durchschnitt. Im Bereich Mobilität schneidet Lippstadt im Bereich des Fahrradwegeausbau und Infrastruktur für E-Autos etwas besser ab.
Die Geschäftsmöglichkeiten werden in Lippstadt in allen Kategorien besser bewertet als im Vergleich zu anderen Großstädten und Gesamtsüdwestfalen. Verglichen wurden hier die Vernetzung der Geschäftsleute, das Ansehen unter den Akteuren und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung bzw. den Innenstadtakteuren.

Abschließender Vergleich: 

Kriterium erreichter Wert mögl. Wert Platz von 25 in SWF
Gesamtattraktivität 19,04 30 9
Zufriedenheit 3,65 5 5
Verbundenheit 3,91 5 6
Wiederbesuchsabsicht 4,66 5 2
Weiterempfehlungsabsicht 4,19 5 5

 

 

 

 

 

 

Das City Lab Südwestfalen ist ein Projekt der IHK Arnsberg und SIHK zu Hagen sowie der TU Dortmund und der FH Südwestfalen. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und einer Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und startete am 1. Oktober 2019. Die Dauer des Projektzeitraums beträgt drei Jahre.