Lippstadt. „Aus eins mach‘ zwei und dann wieder eins“ – so könnte kurz zusammengefasst das Projekt am Gemeindezentrum Bökenförde beschrieben werden, bei dem mit dem barrierefreien Zugang zum Gemeindezentrum jetzt ein erster wichtiger Schritt geschafft ist. Insbesondere für Personen, die auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind oder für Eltern mit Kinderwagen stellte der Zugang zum Gebäude bislang ein Hindernis dar.
65 Prozent der Baukosten in Höhe von 33.000 Euro für den Bau der Rampe konnten dabei aus Mitteln des Landesförderprogramms „Dorferneuerung“ gedeckt werden. Die restlichen 35 Prozent trägt die Stadt Lippstadt als Eigentümerin des Gebäudes.
Ausgangspunkt für die jetzt fertiggestellte Maßnahme ist das Projekt „Gemeinsamer Mittagstisch“, mit dem sich der Kulturring Bökenförde um Fördermittel aus dem LEADER-Programm beworben hatte, um die Attraktivität des von ihm angemieteten Gebäudes für die Bewohner von Bökenförde nachhaltig zu erhöhen. Die Idee dahinter: Im Gemeindezentrum, das noch stärker als Ort der Begegnung etabliert werden soll, können alle Generationen Bökenfördes zu einem gemeinsamen Mittagstisch zusammenkommen, um soziale Kontakte vor Ort zu pflegen, Alt und Jung zusammenzubringen und die Dorfgemeinschaft zu stärken.
„Mit der LEADER-Förderung sollen eine professionellere Ausstattung mit Küchengeräten, Tische und Stühle für Kinder und Erwachsene sowie Geschirr und Besteck angeschafft werden“, berichten Ortsvorsteher Hendrik Wieneke-Stöcker und Michael Schulte, erster Vorsitzender des Kulturrings Bökenförde als Initiatoren des Gesamtprojektes. Und da die Bezirksregierung mittlerweile grünes Licht für die LEADER-Förderung gegeben hat, kann der Kulturring nun weiterplanen und mit der konkreten Umsetzung beginnen. Die kalkulierten Kosten betragen rund 12.000 Euro, von denen 65 Prozent gefördert werden. Den Eigenanteil in Höhe von 4.200 Euro übernimmt der Kulturring Bökenförde.
Parallel geht die inhaltliche Planung des gemeinsamen Mittagstisches weiter. Ein Caterer muss gefunden werden, der das Essen für den Mittagstisch anliefert, der nach den Vorstellungen der Initiatoren zunächst alle vier Wochen stattfinden soll. „Wir hoffen natürlich, dass sich das Angebot so etabliert, dass wir den Mittagstisch perspektivisch einmal pro Woche anbieten können“, sagt Ortsvorsteher Wieneke-Stöcker. In Tischgruppen sollen Jung und Alt dann zusammenfinden, einmal im Monat soll auch die Mittagsgruppe der angrenzenden Kita zum Essen ins Gemeindezentrum kommen. Das Essen wird ganz bewusst nicht als Buffet angeboten, sondern in Schüsseln und auf Platten am Tisch serviert – wie am heimischen Esstisch.
Organisation und Service vor Ort liegen in der Hand von Ehrenamtlichen aus dem Ortsteil, die den Initiatoren ihre Unterstützung bereits zugesagt haben. „Im Idealfall wird aus dem Mittagstisch irgendwann ein Selbstläufer, sodass die Organisation aus dem Teilnehmerkreis heraus funktioniert“, wirft der Ortsvorsteher bereits einen optimistischen Blick in die Zukunft des Projektes. Jetzt heißt es allerdings erstmal anfangen: Geplant ist der Start des gemeinsamen Mittagstisches nach den Sommerferien.
Eine Projektidee, zwei Fördertöpfe, ein Ergebnis, mit dem alle Beteiligten hochzufrieden sind: „Dass Orte der Begegnung und des Austausches immer einen Mehrwert für das Miteinander haben und das Wohlbefinden durch soziale Kontakte positiv beeinflusst wird, ist nicht neu, zeigt sich aber aktuell noch einmal in besonderer Weise. Daher freuen wir uns umso mehr, dass dieses Projekt durch die Förderung für Bökenförde umgesetzt werden kann“, so die einhellige Meinung.