Gründachkataster NRW: Wo ist eine Dachbegrünung möglich?

Seit dem 15. April 2021 ist das Gründachkataster NRW online. Die Aufstellung des LANUV NRW zeigt für alle mehr als 11 Millionen verfügbaren Dachflächen Nordrhein-Westfalens an, ob eine Dachbegrünung möglich ist. Insgesamt wurde eine Dachfläche von rund 1.400 km² untersucht. Davon eignen sich rund 440 km² für eine Dachbegrünung - das entspricht ungefähr der Größe der Stadt Köln. Das Potenzial ist hier für die einzelnen Verwaltungsebenen abrufbar.

Zur Beurteilung der Eignung eines Daches wurden Parameter wie Dachneigung, Exposition und Verschattung herangezogen. Statische Informationen zu den Dächern liegen jedoch nicht vor und sind individuell für jede potenziell geeignete Dachteilfläche prüfen zu lassen. Die Dächer können adressscharf mit Hilfe des Auswahlfensters gesucht werden. Für die ausgewählten Teilflächen werden dann detaillierte Berechnungen der Basisparameter wie Fläche, Dachneigung, Niederschlagsmenge, thermische Belastungssituation, Standort und Herkunftsgebiet für Regiosaatgut ausgegeben.

Zusätzlich sind entsprechende Pflanzenlisten sowie weiterführende Links zu Fachbetrieben hinterlegt. Basierend auf einer Auswahl zur möglichen Substratdicke des nachzurüstenden Gründaches werden weitere Potenzialberechnungen für die Parameter Gewicht, Retentionspotenzial bei Starkregen, potenzieller jährlicher Niederschlagsrückhalt, mittlere Verdunstungskühlleistung pro Jahr, jährliches Einsparpotenzial der Niederschlagswassergebühr, CO2-Bindungspotenzial und Feinstaubbindung dargestellt.

Anschließend wird eine auf Expertenschätzung basierende Kostenschätzung angezeigt. Am Ende kann angegeben werden, ob zusätzlich zum Gründach auch eine Photovoltaikanlage geplant ist. Wenn dem so ist, wird mittels externem Link direkt auf das Solarkataster NRW zur selben Dachfläche weitergeleitet, um dort den möglichen Solarertrag mitberechnen zu können.

Förderprogramm "Klimaresilienz für Kommunen"

Die Stadt Lippstadt hat in einem Vortrag von Adalbert Niemeyer-Lüllwitz zum Thema Grüne Fassaden und Dächer über die Vorteile und den Beitrag der Begrünungen zum Natur- und Klimaschutz informiert.

 Herr Niemeyer-Lüllwitz ist Gartenbauingenieur und Biologe sowie Autor von Büchern und Broschüren zur naturnahen Gartengestaltung. Er war langjähriger Leiter der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) in Recklinghausen und ist Mitglied im Landesvorstand NRW des BUND.

In der gleichen Veranstaltung hat die Stadt Lippstadt über das Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Corona-Hilfe informiert. Mit dem Förderprogramm ist es für jede Stadt und Gemeinde u. a. möglich, Fördermittel für Dach- und Fassadenbegrünungen für die Weitergabe an private Immobilienbesitzer bzw. an Unternehmen zu beantragen. Das Programm fördert die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen, insbesondere investive Maßnahmen zur Herstellung hitzemindernder Strukturen. Dazu zählen bspw. Maßnahmen der Begrünung wie Gründächer und begrünte Fassaden, die einen kühlenden Effekt haben und zur Minderung des urbanen Wärmeinseleffekts sorgen.

Die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung erfolgt in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses in Höhe von bis zu 50% der förderfähigen Kosten. Diesen Zuschuss kann jede Stadt und Gemeinde an private Immobilienbesitzer bzw. an Unternehmen weiterleiten. Die Stadt Lippstadt wird Mittel aus diesem Programm beantragen und bei positiver Förderzusage an die Immobilienbesitzer und Unternehmen in Lippstadt weiterleiten.

Hier finden Sie Informationen zum Förderprogramm. Interessierte an dem Programm können sich bereits jetzt mit ihrem geplanten Projekt an die Stadt Lippstadt unter klimabuendnis@stadt-lippstadt.de wenden, oder telefonisch an Christian Kleineheilmann 02941 980 429 oder an Birgit Specovius 02941 980 445.“