Werke von M. Clementi, A. Diabelli, L. v. Beethoven u.a.
Milan Nikolić, Violine
Christoph Angerer, Violine, Viola, Viola d´amore
Ute Groh, Violoncello
Robert Pinkl, Flöte
Mennan Bërveniku, Klavier
Die Beziehungen Beethovens zu seinen Musikverlegern schwankten zwischen einem herzhaften „hol euch der Teufel“ und einem „behüt euch Gott“. Er brauchte sie, legte aber auch größten Wert auf seine Unabhängigkeit. Mitunter half da Humor. In einem Brief machte er den Verleger Tobias Haslinger kurzerhand zum „Adjudanten“, den man „beym linken Ohrläppchen etwas stark anzuziehen“ habe. Da die erhoffte Wirkung des Fingerzeigs offensichtlich ausblieb, setzte Beethoven nach: „da der Adjutant hiebey neulich seine verrätherischen u. aufrührerischen Gesinnungen durch Reden wieder gezeigt, so ist solcher sogleich heute beim rechten Ohr derb anzufaßen u. zu zupfen, die weitere Execution behalten wir unß vor, um selbe in unsrer (...) Gegenwart vollziehen zu lassen.“ Allerdings waren seine Verleger nicht nur Geschäftsleute, über die sich trefflich hadern ließ. Muzio Clementi, Anton Diabelli, Ignaz Pleyel, Franz Anton Hoffmeister, Tobias Haslinger u.a. traten auch selbst als Komponisten in Erscheinung.
So rückt das Konzert vor allem das musikalische Beziehungsgeflecht mit ihnen in den Vordergrund.
Gegründet wurde Concilium musicum Wien 1982 von Paul und Christoph Angerer, um zunächst Werke des 18. Jahrhunderts zu musizieren. Im Laufe seiner Entwicklung erweiterte sich das Repertoire des Ensembles dabei kontinuierlich. Heute ist es für sein umfangreiches musikalisches Spektrum bekannt. Das bringt in seinen abwechslungsreichen Programmen wertvolle Musik aus den Archiven zum Klingen, führt Musik von zu Unrecht vergessenen Komponisten auf und rückt auch selten gespielte Werke der großen Klassiker wieder ins rechte Licht. Das Ensemble musiziert auf historisch-originalen und authentischen Instrumenten aus der Zeit der Entstehung der Werke.
Foto: Milan Nikolic © Paul Bauer