Ein deutsches Leben

Solostück über die Sekretärin von Joseph Goebbels

Brunhilde Pomsel, Jahrgang 1911, Berlinerin, arbeitete für einen jüdischen Rechtsanwalt und ab 1933 in der Abteilung Zeitfunk der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. 1942 kam sie ins Büro von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Sie war, wie sie sagte, völlig unpolitisch. Pomsel blieb bis Kriegsende Goebbels Sekretärin. Noch im Bunker wurde sie von den sowjetischen Truppen aufgegriffen und setzte nach fünfjähriger Gefangenschaft ihre Karriere als Chefsekretärin bei der ARD fort.

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird dieses grandiose Solo gezeigt. Es basiert auf einem Interview, das Brunhilde Pomsel im Alter von 102 Jahren gab. Sie erzählt mit exzellentem Erinnerungsvermögen aus ihrem Leben und aus der Zeit an der Seite des unheimlichen Meisters der Propaganda

Intendant Dieter Hallervorden sagt: „…Wir hoffen jedenfalls, dass unsere Produktion „Ein deutsches Leben“ sich für bestimmte Mitbürger gut als Hirnschrittmacher eignet. Und dass genau das bitter nötig ist, zeigt die politische Entwicklung der letzten Zeit – und zwar nicht nur in Deutschland.“

Mit ihrem Debut am Zimmertheater Berlin begann 1954 das außergewöhnliche Engagement von Brigitte Grothum als Schauspielerin und Regisseurin. Sie war eine der „Drei Damen vom Grill“, spielte z.B. an der Seite des exzentrischen Klaus Kinski, Open-Air im „Jedermann“, übernahm Gastrollen in unzähligen TV-Produktionen und schlüpft auf den Berliner Theatern immer wieder in ganz unterschiedliche Rollen.

Pressestimmen: „„Zurück bleibt neben diesem interessanten und wichtigen Stück Zeitgeschichte in ungewöhnlichem Format Fassungslosigkeit.“ (aufderbuehne.de)

„…Gerade diese kunstvolle Mischung aus Empathie und Distanz macht die Aufführung so bestürzend…“ (Kulturvolk Blog)

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Ein Video zur Einstimmung: https://youtu.be/NZxikEuvdfc

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Mit Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel

Inszenierung: Philip Tiedemann

Eine Produktion des Schlosspark Theaters, Berlin

Dauer: ca. 70 Minuten, keine Pause

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Zur Einstimmung ein Video

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Foto © DERDEHMEL/Urbschat

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